Ein großes Problem bei Fotos im Schnee stellt der extrem hohe Kontrast zwischen dem hellen Schnee und dunklem Fell dar. Gerade beim Betrachten der Bilder auf dem Kameradisplay erscheint alles viel zu dunkel, da man die Struktur im Fell nicht erkennen kann. Wenn ich jetzt aber so belichte, dass das Fell noch Struktur aufzeigt, brennt mir das Weiß vom Schnee völlig aus.
Regel Nummer eins lautet: fotografiert wenn möglich im RAW Format.
Das RAW Bild hat wesentlich mehr Bildinformationen pro Pixel, als ein JPEG, welches generell immer eine sogenannte Komprimierung aufweist. So seid Ihr in der Lage, Eure Bilder später in der Nachbearbeitung zu korrigieren und die dunklen Bildelemente „aufzuziehen“. Ihr werdet überrascht sein, wieviel man in Lightroom oder im RAW-Konverter von Photoshop noch aus den Tiefen (dunkle Bildbereiche) herausholen kann!
Kommen wir zu den eigentlichen Einstellungen. Ich fotografiere bei Schnee meist im manuellen Modus. Somit habe ich die volle Kontrolle über die Belichtung und überlasse nichts dem Zufall.
Die Blende
Zuerst überlege ich mir, wie mein Bild wirken soll. In den meisten Fällen soll ja unser treuer Begleiter im visuellen Vordergrund stehen, daher wähle ich eine offene Blende (bei meinem 70-200mm meist die Blende 2.8). Damit erreiche ich, dass Bildelemente im Vordergrund und im Hintergrund schnell unscharf sind und die Hauptschärfe auf meinem Hund im Mittelpunkt liegt.
Die Verschlusszeit
Als nächstes mache ich mir Gedanken um die richtige Verschluss- bzw. Belichtungszeit. Wenn mein Hund zum Beispiel still zwischen den verschneiten Tannen sitzen soll, dann brauche ich keine besonders kurze Belichtungszeit. Will ich ihn aber in Bewegung beim Toben durch den Schnee fotografieren, dann brauche ich schon eine Belichtungszeit so um die 1/800 Sekunde.
Die ISO
Jetzt habe ich also die Blende und die Belichtungszeit nach meinen Kriterien ausgewählt, jetzt fehlt nur noch die ISO. Und mit der ISO kann ich jetzt bestimmen, wie hell oder dunkel mein Bild werden soll. Also stelle ich die ISO auf 100 und mache ein Testbild. Das könnt und solltet ihr übrigens machen, bevor Ihr Euren Hund irgendwo im Sitz warten lasst 😉
Jetzt gibt es zwei Möglichkeiten:
Das Bild ist bei ISO 100 zu dunkel!
Lösung: Die ISO Schritt für Schritt erhöhen und somit die Lichtempfindlichkeit des Sensors steigern.
Das Bild ist bei ISO 100 zu hell!
Lösung: Die Belichtungszeit verkürzen z.B. von 1/500 auf 1/1000.
Ihr spielt solange mit den Einstellungen, bis das Bild im weißen Schnee noch eine Zeichnung bzw. Struktur aufzeigt. Sollten sie dunklen Bereich, gerade im Fell zu dunkel sein, könnt ihr dies in der Bildbearbeitung noch korrigieren.